Auf nach Irgendwo

Unter diesem Motto haben wir uns zu fünft zusammen gefunden. Catarina (Freiwillige von Adveniat) Anton ( den dürfte man ja mittlerweile kennen) Josy (macht für 3 Monate Urlaub in Paraguay) und Marcos ( Freund von uns allen). Wir haben uns zu 5 ein auto gemietet, um damit 5 Tage lang durch Paraguay zu fahren. Was für andere die Route 66 ist war unsere Ruta 1.

Tag 1

Stop 1 – Wiedersehen der Wasserschweine
Unser erster Stop war in Villarica.. Wieder einmal, um Wasserschweine zu begutachten (Dieselben drei wie im Video) und ja sie waren immer noch sehr verschlossen. Ich hatte an eine Gesprächstherapie gedacht, damit sie sich ein bisschen mehr öffnen uns gegenüber. Aber sie haben uns gekonnt ignoriert uns sind baden gegangen. Dort haben wir dann gepicknickt weil Anton und ich noch in liebevoller Handarbeit einen Fantakuchen gemacht haben. Und natürlich haben wir auch Terere getrunken, dass gehört mittlerweile einfach dazu. Ohne den geht gar nichts.

Wasserschwein

2 Stop: Sapucai – Züge ohne Gleise
Paraguay war das erste Land in Amerika Latina, welches Zugverkehr besaß. Mittlerweile ist es eine der wenigen Länder die keine Zuganbindung mehr besitzen. In Sapucai gab es ein kleines Museum mit Zügen und Werkstätten die man besichtigen konnte. Anton und ich wollten dabei unbedingt ein paar Bilder machen, die vielleicht nicht so krass Touristisch sind. Aber seh selbst

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Es war sehr interessant, da man sich ein bisschen in der Zeit zurückgedreht gefühlt hat. Und ich weiß nicht, irgendwie haben alte Züge einfach Charm.
Auf einer Wiese voller Grün sind dann die Kinder in uns wach geworden. Dort waren Pflanzen die sich zusammengezogen haben, wenn man sie berührt hat. Ratet mal wer 15 Minuten über die Wiese gerannt ist und versucht hat alle Pflänzchen zu berühren ? Richtig, jeder einzelne von uns.

Stop 3 Paraguari

Es wird gesnackt für den Abend. Hamburger ( hier Lomito genannt)

Stop 4 Yaguaron – Nacht im Sternenhimmel

Zum schlafen sind wir mit unseren Zelten den Wald/Berg von Yaguaron hochgeklettert und haben dort auf dem Plateau Anker geworfen. Ich habe mir mit Anton ein Zelt geteilt und Josy, Cata und Marcos haben sich das andere geteilt. Wir saßen die halbe nacht auf dem Plateau und haben die Sterne betrachtet und hatten die ganze Nacht Gesellschaft von einem Hund der uns quasi bewacht hat und der Mond war wunderschön ( Bis dato wusste ich noch nicht, dass es noch schöner geht).

Es war wahnsinnig wie schön die Stadt aussah vor allem am morgen.

Tag 2

Stop 1 Yaguaron – Frühstück Deluxe

Am Morgen wurden ich und meine 4 Freunde bei Antons und meiner Arbeitskollegin zum Frühstück eingeladen. Und wow, dass war mehr als Gastfreundschaft pur. Es war ein richtig leckeres Frühstück und vor allem haben wir uns natürlich wie es sich für zwei Musiker gehört, mit Musik bedankt und verabschiedet. Auf diesem Wege nochmal ein riiiiiesiges Dankeschön Lilian Molinas <3 Te quieremos muchisimo.

Danach ging es fast nonstop weiter nach Ayolas. Ein kleiner Zwischenstop in Carapegua, damit sich Josy eine Hängematte kaufen kann.

In Ayolas gab es ein kleines Treffen mit meiner Pädagogischen Begleitung und später dann direkt an den Strand. Strand ? Paraguay hat doch gar kein Meer ! Das ist richtig, aber Paraguay hat riesige Flüsse. Und die haben auch Strand. Und abends haben wir am Strand gezeltet. Und das war wirklich eine magische Nacht. Zuerst gab es Millionen Sterne am Himmel und ich hab sogar zwei Sternschnuppen gesehen und mir was gewünscht. Und dann kam das Highlight. Der Mondaufgang. Ich hab mich gefühlt wie bei König der Löwen, aber die Nacht Version. Es hat nur die Musik gefehlt… Und die ganzen Tiere, und der Fakt das wir nicht in Afrika waren… Und, dass es kein Löwenbaby gab. Aber egal, die Moskitos gaben einem das Gefühl, nicht alleine zu sein.
Es war wie ein Blutmond. Durchtrieft rot mit der Spiegelung auf dem Fluss. Eine unvergessliche Nacht war es aufjedenfall.

Tag 3 – Wellengag und Sand im Getriebe

Tag 3 ging es Richtung Encarnacion ( Die Stadt des Strandes und des Karnevals in Paraguay). Auf dem Weg dorthin haben wir bei den Dünen von San Cosme y Damian halt gemacht. Dort haben wir auf die letzte Minute Gott sei dank noch ein Boot erwischt und sind damit eine Stunde, in die Mitte des Flusses gefahren. Ich hatte echt das Gefühl wir wären auf einer kleinen Insel im Meer, man hat weder Ufer gesehen, noch irgendetwas anderes. Nur wir, Sand und jede Menge tote Libellen.

Auf dem Weg nach Encarnacion sind wir nicht die Hauptrute gefahren, sondern eine kleinere weniger befahrene. Und genau das wurde uns zum Verhängnis. Müde und hungrig sind wir gefahren und da wir etwas schwer beladen waren und das Auto entgegen der Aussage des Vermieters meiner Meinung nach nicht zum reisen geeignet war ( Die Straßen haben immer diese Hubbel, wie in Frankreich bei den Zebrastreifen) ist es dann leider letztendlich passiert das uns das Heck abgefallen ist … Ja .. in der Pampa 2 Stunden in jeder Richtung von jedem Dorf entfernt.

Möglichkeit 1:
Alle außer Fahrer und Copilot bleiben zusammen mit dem Heckteil da und der Fahrer holt hilfe.

Möglichkeit 2:
Alle außer der Fahrer und Copilot bleiben da und der Fahrer lässt es reparieren und kommt wieder.

Möglichkeit 3:
Wir lassen das Heckteil liegen und tun so als wäre nie etwas passiert. Und erklären dem Vermieter das das schon immer so war.

Möglichkeit 4:
Wir stopfen das Heckteil mit allen Personen zu uns ins Auto, öffnen beide Fenster, damit das Hecktet rausgucken kann und überhaupt ins Auto passt und das für ganze 3 Stunden auf einer Sandschottrpiste.

Entgegen aller Erwartungen entschieden wir uns für Variante 4. Und kamen noch müder, noch hungriger und noch fertiger endlich in Encarnacion an. Haben etwas gegessen und uns an den Strand gechillt und sind schlafen.

Tag 4

Am 4. Tag teilten wir uns auf. Marcos und Cata sind da geblieben und wir 3 von der Rückbank wir sind wieder ein Stückchen zurück nach San Juan Missionen gefahren. Dort haben wir bei dem Gastvater von Josy geschlafen. An diesem Tag bin ich das erste mal seit Jahren wieder geritten, wenn auch Western und nicht normal und wir waren im Pool.

Am 5. Tag ging es dann mit fettem Sonnenbrand und einem Zwischenstop bei einem Freund von mir wieder nach hause.

Es war ein anstrengender aber schöner Urlaub.

Demnächst folgt mehr.

Liebe Grüße

Tamara

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